Feldtag 2019 Zwischenfrüchte
Zwischenfrucht-Feldversuche 2019 - Familie Fankhauser
Bei 5 Gard Bodentemperatur und klarem, aber kaltem Spätherbstwetter wurden die Zwischenfrucht-Feldversuche auf dem Gelände der Familie Fankhauser von Fachleuten der Saatbau und Boden.Wasser.Schutz besprochen. Die höherne Jahrgänge der Landwirtschaftsschule sowie interessierte Landwirte des Bezirkes waren dabei.
Referentin Elisabeth Hartinger MSc. von Boden.Wasser.Schutz konnte mit guten Hinweisen überzeugen!
Beim Braunerde-Bodenprofil wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, die eigenen Flächen über das Internet abzurufen. Unter www.bodenkarte.at kann man auch mit Smartphone auf die vor Ort herrschenden Bodenverhältnisse zugreifen. Achten sollte man bei Bodenproben auf saubere (vor allem rostfreie) Entnahmegeräte, da ansonsten die Proben verfälscht werden, die ideale Entnahmetiefe liegt etwas unterhalb der Oberfläche.
"Der Spaten sollte Teil jedes Traktorgespannes sein, das zur Bodenbearbeitung aufs Feld fährt", meinte die kompetente Referentin. Das Absteigen und Begutachten des Arbeitsergenisses empfahl sie vor allem jungen Kräften, die gerne mit etwas höheren Drehzahlen ein oftmals zu feines Arbeitsergebnis hinterlassen.
Viele positive Wirkungen und Nutzungsmöglichkeiten zeigten DI Sebatian Friedl-Haubner (Boden.Wasser.Schutz) und Raimund Brandstetter von der Saatbau auf!
Auf die vielfältigen postiven Wirkungen der Zwischenfrüchte wiesen diese hin. Auch, dass ein Bodenschutz im Sommer, ja sogar bis in den September hinein nötiger denn je ist, rückt erst langsam ins Bewusstsein. Bodentemperaturen bis 40 Grad lassen sich durch entsprechende Bodenbedeckung mit Zwischenfrüchten ebenso verhindern wie größere Verdunstungsverluste (bis zu 10mm täglich bei höheren Temperaturen) und Abschwemmungen lockeren Erdreichs.
Begrünung, Durchwurzelung und Futternutzung
Zwischenfrüchte erfüllen dabei verschiedene Aufgaben und die Kombination der einzelnen Saaten, die zur Anwendung kommen, fördert die Konkurrenz über und unter der Erde, was zu tieferer Durchwurzelung und Bindung von nicht genutzten Nährstoffen der Hauptfrucht führt, wodurch unnötige Auswaschungen von teuren Düngemaßnahmen verhindert werden können, wodurch wiederum das Grundwasser geschont wird.
In teueren Zwischenfrucht-Leguminosenmischungen können auch über 30 Kilogramm Reinnährstoffe für die Folgefrucht Mais im Folgejahr erzielt werden und die Wirkung geht über das Folgejahr hinaus, da ein Drittel der Nährstoffe erst langfristig freigesetzt wird und die Knöllchenbakterien fleißig ihre Arbeit tun.
Ob im Mühlviertel oder im Oberinnviertel, bei günstigem Saatzeitpunkt konnten auch schöne Futterbauerträge als Ausgleich für einzelne Schnitte der Saison erzielt werden. Zu achten sei dabei darauf, dass nicht nur Wasser vom Feld gefahren werde. Einzelne Mischungen seien hier besonders geeignet, auch die Einsaat von Hafer, der schnell Zucker bilde, sei für die Silierfähigkeit günstig, man müsse lediglich beachten, dass man zu späteren Zeitpunkten kein Problem mit Rostkrankheiten bekäme.
Im Biolandbau sind es vor allem leguminosenfreie Mischungen, die zum Einsatz kommen. Zu beachten ist dabei immer, dass nach Möglichkeit immer eine Bodendeckung gegeben sein sollte, was in den einzelnen Mischungen sehr unterschiedlich der Fall ist. Auch das Erreichen der Samenreife einzelner Saaten kann in der Folgefrucht zu Pflegenotwendigkeiten oder Problemen führen, wäre also an sich nicht erwünscht. Hingewiesen wurde auf die rechtliche Situation, dass für Biosaat-Mischungen 70:30, wie sie in Deutschland erlaubt seien, eine Sondergenehmigung nötig sei, da in Österreich nur reine Biomischungen erlaubt sind.
Besser schon Ende Juli, denn jeder Vegetationstag zählt!
Ein Anbau vor August sichert der Erfahrung nach eine gute Entwicklung und oftmals zeigt sich, dass zuviel Bodenbearbeitung zur Abtrocknung und schlechterem Aufgang führt, während direkt auf das Stoppelfeld noch die Restfeuchte des Bodens genutzt werden kann, was gerade in trockenen Jahren den entscheidenden Unterschied ausmachen kann, ob eine Zwischenfrucht sich gut entwickelt oder nicht.
Späte Saat-Möglichkeiten ergänzen das Angebot an Zwischensaaten, die im Jahresverlauf später angebaut werden und daher eigene Anforderungen erfüllen sollten.
Weniger ist mehr, grob ist besser als fein, langsam besser als schnell (rotierend)
Bezüglich der Bodenbearbeitung wurde darauf hingewiesen,dass die sehr kühle Bodentemperatur von fünf Grad bereits zu kalt sei, damit die Biomasse bei Einarbeitung noch umgesetzt werden könne, weshalb es besser sei, oberflächlich einzukürzen, wenngleich mit 15. November auch die Pflugbearbeitung erlaubt wäre. Hingewiesen wurde auch auf die nötige Sorgfalt in der Tiefeneinstellung, da der A-Horizont oft über 25 Zentimeter nicht hinausgeht und eine Vermischung der Horizonte auf jeden Fall vermieden werden sollte.
Insgesamt ein hochspannender, wenngleich beinahe frostiger Blick auf die fruchtbaren Felder des Innviertels.
Bericht Franz Webersberger
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