Grünlandtag 2015
Die LWS Burgkirchen bedankt sich als Mitveranstalter sehr herzlich
• bei Familie Schachner Manfred in Weikerding 2 - vulgo „Krotzer“ – für die Bereitstellung der Grünlandfläche und der Traktoren,
• der Firma Ertl/Auer für die Mitorganisation und Vorführung des Güttler Green Seeder ,
• den Maschinenringen für die Werbung und nicht zuletzt
• dem Referenten Dr. Buchgraber aus Gumpenstein/Steieremark. Dr. Buchgraber zählt in Österreich und darüber hinaus zu den kompetentesten Referenten zum Thema Grünlandbewirtschaftung.
Zu Beginn stellte Manfred Schachner informativ und prägnant den Betrieb vor.
BiLD Schachner Manfred
Anschließend legte Dr. Buchgraber los und ca. 100 Personen hörten auf dem Hofgelände den Ausführungen gespannt zu.
BILD Dr. Buchgraber im Hof
Kernaussagen zusammengefasst:
„Ein guter Landwirt soll sich genauso gewissenhaft der Thematik Grünlandbewirtschaftung widmen, wie er es bei z.B. bei Ackerkulturen macht – das ist in der Praxis häufig nicht der Fall: Nur dass es schön grün ist, ist zu wenig!“
• Pflanzen bestimmen - Bestimmungsschlüssel
• Artenzusammensetzung bestimmen: Ober-, Mittel- und Untergräser, Leguminosen, Kräuter
• Kahl- bzw. Fehlstellenanteil bonitieren
• Nutzungszeitpunkt an den Pflanzenbestand anpassen – nutzungselastischen Bestand aufbauen
• Düngungsobergrenzen einhalten (210 kg/ha N) – vier Schnitte kann man so ausdüngen
• Bei fünf und mehr Schnitten kommt es zu einer massiven Verarmung des Dauergrünlandes und eine Qualitätsverschlechterung ist die Folge.
• Phosphordüngung: für dauerhaften Leguminosenanteil auf mind. 10 mg aufdüngen
• Eine pflanzenverträgliche Wirtschaftsdüngerausbringung (15 – 18 m³/ha+ Schnitt Vollgülle)
• Qualtitätsmischungen aus österreichischer Herkunft mit hohem Blattanteil verwenden
Anschließend gingen wir zur 60 Jahre alten Dauerwiese, wo der Bestand angesprochen, die Qualität bestimmt und Möglichkeiten der Veränderung bzw. Verbesserung erarbeitet wurden. Viele Fragen der Landwirte wurden sofort und kompetent vom Referenten beantwortet und erläutert.
BILD Buchgraber in Wiese
BILD Gemeine Rispe
• Hier am Betrieb Schachner sind beste Dauerwiesenstandorte – tiefgründige Böden, genug Niederschläge und günstige Temperaturverhältnisse.
• Sehr artenarmer Bestand – 90 % Raygras, Beginn Blüte mit hohem Stängelanteil
• Bestand täuscht – er ist hoch und wirkt ertragreich, ist er aber bei genauer Betrachtung nicht, weil kein Unter- und Mittelgrasanteil vorhanden ist.
• Als ausläufertreibendes aber minderwertiges Untergras ist die Gemeine Rispe vorherrschend
• Kahlstellenanteil um 65 % - akuter Handlungsbedarf
• Weißkleeanteil sehr gering – geringer Rohproteingehalt
• Ca. 5,1 MJ NEL - zu viel Rohfaser
• Beim Mähen absteigen – es soll der Futterschwad nach dem Mähwerk „aufgehen“ nicht zusammenfallen.
• Ziel wäre, wertvolle Unter- und Mittelgräser zu etablieren (Wiesenschwingel, Wiesenlieschgras, Rotschwingel, Deutsches Weidelgras, Wiesenrispe, …), die einen dichten, tragfähigen Wasen bilden.
• Verbesserungsmöglichkeiten:
o In diesem Fall wäre der GL-Umbruch und Neuansaat (15 – 20 kg/ha) mit standortangespasster Qualtitäswiesenmischung aus Gumpenstein die wirtschaftlichste Möglichkeit.
o Gl-Einsaat (20 kg/ha) mit standortangespasster Nachsaatmischung nach vorherigem scharfen Ausstriegeln und Abfahren der Gemeinen Rispe
o nach dem ersten Schnitt oder Ende August – jedenfalls soll die Altnarbe kurz gehalten werden und keine Trockenheit folgen
o Geduld ist bei letzterem Verfahren notwendig – mind. 3 Jahre dauert es, bis sich die neuen Arten im Bestand etablieren können.
• Als nächstes erklärte Herr Karl Auer die Wirkung und die Einstellung des GL-Nachsaatgerätes der Fa. Güttler sehr eingehend, das in einigen Maschinenringen bereits im Einsatz ist.
BILD Karl Auer
• Abschließend wurde 2 x gestriegelt und mit dem Schwader die Gemeine Rispe geschwadet.
Dr. Buchgraber erläuterte die Arbeit:
o Es war an diesem Tag noch etwas zu feucht, sodass der Starkstriegel die Gemeine Rispe nicht ausreichend ausstriegeln konnte – besser noch einen Tag warten.
o Schwaden und Abfahren muss im Fließverfahren erfolgen, weil sonst die Gemeine Rispe genau im Schwad wieder anwächst.
o Die Maschinenfahrer wissen sehr gut, was, wann, wie zu geschehen hat, um Erfolg zu haben.
BILD Striegeln 1
BILD Striegeln 2
Die Veranstalter hoffen, die Lust an intensiver Grünlandbeobachtung und –bewirtschaftung geweckt zu haben und stehen für Fragen gerne zur Verfügung.
Bericht von Ing. FOL Dick Hans
Fotos von Ing. FOL Rieger Thomas
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